Neue Gewichtung der Kriterien des gesunden Essens
Erstellt von r.ehlers am Montag 15. Januar 2018
Die Gewinnung und Verbreitung von Erkenntnissen über das gesunde Essen, auch wenn sie auf diesen Seiten schon immer aus idealistischen Gründen betrieben wurde, wird künftig jeden Anstrich einer Berührung mit wirtschaftlichen Interessen strikt vermeiden. Dies ist das Ergebnis des gründlichen Überdenkens unserer Ausgangspunkte. Wir werden uns ab sofort beschränken auf ausnahmslos wirtschaftsneutrale oder wirtschaftskritische Standpunkte.
Auch nach landläufiger Auffassung ist die Arbeit unserer Gesellschaft bereits frei gewesen von der Verquickung mit wirtschaftlichen Interessen, in zwei Punkten gab es aber doch eine gewisse Rücksichtnahme drauf. Da ist zum einen die bewusste Hervorhebung des Wertes bestimmter Nahrungsergänzungen in den Fällen, in denen man durch unzureichende Ernährung Versorgungsmängel und dadurch ausgelöste Schäden erlebte oder zu erleben drohte. Da das aber Dinge sind, die Orthomolekularmediziner eigentlich besser verstehen und individuell bewerten sollten,halten wir und künftig aus diesen Fragen heraus.
Der zweite Punkt, in dem wir in wirtschaftlichen Dingen eine gewisse Rücksichtnahme auf wirtschaftliche Interessen haben walten lassen, ist unser argumentativer Einsatz im Interesse der von mir entwickelten nativen Kost namens Aminas Vitalkost (auch der Versuch der Schaffung von Aminas Plus). Es bestand zwar immer ein Spannungsverhältnis zwischen der Selbstverpflichtung der Gesellschaft zur Gemeinnützigkeit gegenüber den Vertriebsinteressen der von meinem Sohn (lange auch mit meiner Ehefrau zusammen) betriebenen Aminas GmbH. So habe ich in meinen Beiträgen immer darauf hingewiesen, dass die Wahl von Amaranth und Quinoa als Funktionsträger der nativen Kost absolut nicht zwingend ist, weil auch Dutzende andere billigere Pflanzenstoffe denselben Dienst tun. Ich habe auch immer darauf hingewiesen, dass es eine ganze Reihe anderer sicherer Wege zum Botenstoff Serotonin gibt und dass die Nutung nativer Kost, die in vielen Fällen großartige serotonerge Wirkungen auslöst, keineswegs als sichere Methode angesehen werden kann, bei jedweder Ausgangslage den Serotoninaufbau zu befördern – das aber insinuieren die Nachahmer der nativen Kost. Inzwischen wird Aminas nicht mehr hergestellt und wird von mir auch nicht mehr belebt werden. Allen Mutmaßungen, dass wir als Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung dennoch von wirtschaftlichen Interessen getrieben seien, ist mit dem heutigen Paradigmenwechsel der Boden entzogen.
Soviel zu uns, nun aber zu der neuen Gewichtung der Kriterien des gesunden Essens. Auch ganz allgemein ändern wir unsere Beschäftigung mit Ernährungsfragen. Wir werden eindeutige Schwerpunkte setzen bei den wichtigen Kriterien, die bis heute sträflich vernachlässigt worden sind. Was dagegen von der Wissenschaft und der Ernährungsberatung tusendfach durchgenudelt worden ist, erwähnen wir nur am Rande. Wir werden zeigen, welches wirklich die Ernährungsfehler sind, die die Mehrzahl der Menschen in der heutigen Zeit krank machen und praktisch schon das gesamte Gesundheitssystem haben entgleisen lassen.
Ich nehme vorweg, dass es einfache und gut zu verstehende und umzusetzende Einsichten sind, die die neue Einstellung zum Essen und Trinken bestimmen. Beispielsweise werde ich zeigen, dass die obeerste Maxime der öffentlichen Ernährungsberatung, abwechslungreich und vielseitig zu essen, beileibe nicht die Bedeutung hat, die ihr heute auch ganz selbstverständlich in der Allgemeinheit gegeben wird.
Es ist nämlich weit weniger wichtig, WAS wir essen, sondern WIE wir es aufnehmen, also wie wir den Verzehr vorbereiten und wann und wir wir ihn vollziehen. Um das zu verstehen, müssen wir einsteigen in die Funktionen unseres Verdauungs- und Verstoffwechslungsapparates. Sie bedingen nämlich ganz wesentlich den Versorgungserfolg. Damit kommen wir zu den alten Fragen von „roh oder gekocht“ und zu den neuen Fragen, WANN am Tage wir essen oder Verdauungsruhe halten sollen. Damit sind wir auch bei den beileibe nicht sämtlich überzeugenden Alternativen des intermittiernden Fastens.
Wir müssen aber aufhören, an allen möglich biologischen Stellschrauben zu drehen, beispielsweise an der peinlich genauen Erfüllung aller Tagesbedarfe an Nähr- und Vitalstoffen. Ohne gleich alle Errrungeschaften der Agrar- und Lebensmittelwirtschaft über Bord zu werfen, erkennen wir bei genauer Hinsicht, dass wir uns auch heute noch weitgehend darauf verlassen können, dass die Natur uns den Weg zum gesunden Essen weist. Ein kritischer Blick auf die Ernäkrungswissenschaften und der sie speisenden Biochemie und einigen Sparten der Medizin zeigt uns, dass „die Wissenschaft“ in Ernährungsfragen noch ganz ziemlich am Anfang steht. Wie weithin auch in der Medizin handelt es sich bei der Trophologie nicht um eine exakte Naturwissenschaft, sondern um eine Erfahrungswissenschaft, die darauf angewiesen ist, genaus zu beobachten und nachvollziehbare Schlussfogerungen zu ziehen.Die Annahme, mittels ergebnisbasierter Studien zu neuer Exaktheit zu kommen, ist ein Irrglaube, worüber ich schon oft geschrieben habe..
Am Ende steht die Erkenntnis, dass gesundes Essen zwar nicht leicht zu verstehen, aber ganz leicht (und ohne bedeutende Kosten) zu bewerkstelligen ist.